Ortsteile der Gemeinde Rosenthal am Rennsteig
Birkenhügel
Die Gemeinde Birkenhügel entstand 1923 aus den Orten Pirk und Lerchenhügel. Ein weiterer Teil der Gemeinde war eine Pfütz genannte Häusergruppe zwischen den Orten und das Waldwärterhaus Louisengrün. Als ältester Teil der Gemeinde Birkenhügel gilt Pirk. Pirk urkundlich 1441 zum ersten Mal erwähnt, bestand aus zwei Rittergütern namens Pirk und Sachsbühl. Um das Gut Pirk lag der eigentliche Ort, welcher ein reines Frondorf war. Sachsbühl befand sich auf einer gleichnamigen Erhebung außerhalb. Beide Güter wechselten mehrfach den Besitzer, bis sie beide um das Jahr 1810 in Konkurs gingen. Die Familie Knoch vom Rittergut Göritz erwarb und vereinte die Güter. Dann ließ sie das bereits baufällig gewordene Gut Sachsbühl abreißen. Zum Gut Pirk gehörte eine ehemalige Schenke, die aufgrund ihrer Lage Birkenhain genannt wurde. Der Name Pirk selbst, soll ein Verweis auf die einst angeblich zahlreich vorhandenen Birken in der näheren Umgebung hinweisen.
Der Ort pfarrte, schulte und begrub seine Einwohner in Frössen, bis im benachbarten Lerchenhügel 1869 eine eigene Schule entstand. Lerchenhügel wurde erstmals 1787 urkundlich erwähnt. Als Ursprung des Ortes gilt das Waldwärterhaus Louisengrün, in dessen Nähe ein Wirtshaus errichtet wurde. Woraufhin sich bald weitere Bewohner aus Pirk und der Umgebung einfanden und der Ort wuchs. Lerchenhügel ist nach dem Hügel benannt, auf dem es entstand. Weder Pirk noch Lerchenhügel verfügten im 19. Jahrhundert über nennenswerte landwirtschaftliche Flächen. Deshalb waren ihre Bewohner in der Vielzahl Handwerker, die sich in Heimarbeit oder benachbarten Orten ihren Lebensunterhalt verdienten.
Wegen ihrer, aufgrund der fehlenden landwirtschaftlichen Flächen, vermeintlichen Armut entwickelten sich eine Reihe Volkssagen und Aussprüche über Lerchenhügel, Pirk und Pfütz. Im Volksmund hießen die Orte die drei Raubstaaten. Das Wappen der Gemeinde Birkenhügel, die sie zusammen bilden, zeigt drei Birken, auf drei Hügeln vor einem silbernen Hintergrund.
Blankenberg
Blankenberg wurde für das Jahr 1232 urkundlich erwähnt. Es lag an der nördlichen Grenze des Regnitzlandes und gehörte zur Herrschaft der Vögte von Weida, Gera und Plauen. Bereits 1258 war die Rede von Blankenberg als eine Festung an der Saale, womit die als Schloss Blankenberg bekannte Burg gemeint sein musste. Schloss Blankenberg bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und wurde 14. Juni 1948 ohne Notwendigkeit gesprengt. Die Ruine kann noch heute besichtigt werden.
Die Herren von Blankenberg wurden 1392 auch als die Herren der Rittergüter Blankenstein, Harra und Kießling genannt. Die Burg wechselte über die Jahre mehrfach den Besitz. Das Rittergut Blankenberg war der Patron der ehemaligen Wallfahrtskirche in Arlas. Neben dem Gut besaß der Ort ein Katzenhammer genanntes Hammerwerk, ein Sägewerk und eine Feldziegelei.
Das Wappen Blankenbergs zeigt die Burg vor einem blauen Hintergrund, auf einem grünen bewaldeten Hügel, darunter einen Fluss und schließlich im unteren Bereich drei Papierbögen. Dadurch wird die erhöhte Lage der ursprünglichen Burg und damit des Ortes auf einem bewaldeten Hügel oberhalb der Saale in Szene gesetzt. Die Papierbögen sind ein Verweis auf die ehemalige Papierproduktion im Ort. Noch bis 1994 fabrizierte die Papierfabrik in Blankenberg. Schon 1842 begann die Papierherstellung im Ort, welche über die Jahre zunahm und 1894 durch die Fabrik in Blankenstein aufgekauft wurde.
Anders als Orte wie Harra oder Blankenstein, gehörte Blankenberg zu Preußen, war also eine preußische Exklave. Denn am 10. Februar 1805 war Blankenberg im Zuge der Verhandlungen des Wiener Kongress, nach dem Sieg gegen Napoleon, an Preußen gefallen. Zuvor hatte es zum Herzogtum Sachsen gehört.
Arlas begann als kleine Ansiedlung zwischen Pottiga und Harra. Der Ort selbst lag auf der Grenze zwischen Preußen (die Exklave Regierungsbezirk Erfurt) und dem Gebiet Reuß-Lobenstein. Im 19. Jahrhundert standen zwei Häuser auf preußischer und zwei Häuser auf reußischer Seite und bildeten damit die gesamte Ortschaft.
Bekannt war Arlas für seine der heiligen Maria geweihte Kirche, zu der angebliche Wallfahrten veranstaltet wurden. Die Kirche musste über die Jahre mehrfach neuerrichtet werden, weil sie baufällig wurde oder niederbrannte. Den Gottesdienst lasen hier die Pfarrer aus Sparnberg und später die Geistlichen aus Berg. Ab 1647 las der Pfarrer aus Berg nur noch vier Messen im Jahr in Arlas, die restliche Zeit musste der Ort nach Sparnberg pfarren. Allerdings ließen sich sowohl Bürger aus Arlas, als auch aus Blankenberg in der Kirche trauen. Ab 1824 pfarrte der Ort dann vollständig nach Frössen. Es blieben aber die Jahrmärkte und Kirchweih, die Arlas gemeinsam mit Pottiga und Blankenberg beging. Dies dauerte noch bis 1856 an, da wurden die als exzessiv beschriebenen Festlichkeiten nach Pottiga verlegt. Als schließlich 1862 in Blankenberg eine selbstständige Kirche entstand, fiel das Gotteshaus in Arlas gänzlich dem Verfall heim.
Blankenstein
Der Ortsteil Blankenstein geht auf das gleichnamige Rittergut zurück. Als älteste bekannte Besitzer Blankensteins gilt die adlige Familie derer von Blankenberg, die 1392 ebenfalls die Herren von Harra waren. 1392 ist das Jahr der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes. Im Laufe der Jahre wechselte das Rittergut Blankenstein häufig den Besitzer, bis es 1875 aufgelöst wurde. Das Wappen Blankensteins mit seinen zwei gekreuzten Hämmern und drei Papierbögen, verweist auf die einst ansässige Handwerkstraditionen des Bergbaus und der Papiermacherei.
Mit der Entstehung von Wiede’s Papierfabrik auf dem Gelände des ehemaligen Hammerwerks, wandelte sich der Ort stark. Von einer Hand voll Bauernhäuser entwickelte sich Blankenstein zu einer Ortschaft mit eigener Schule, Bahnhof und Poststelle. Damit wuchs auch die Bedeutung des Ortes für die Region beträchtlich.
Der historische Ortskern Blankensteins lag am Ufer der Selbitz. Heute ist dieser Kern fast gänzlich verschwunden. Er wurde im Zuge des Ausbaus der Grenzbefestigungen zu DDR-Zeiten entfernt. Der Großteil der heute sichtbaren Häuser und Straßenzüge, oberhalb der Bahngleise, entstand erst durch den Bevölkerungszuwachs, während der Expansion der Papierfabrik.
Im Ort beginnt bzw. endet der Rennsteig, Thüringens bekanntester Wanderweg. Für viele weitere Wanderwege ist Blankenstein eine wichtige Etappe.
Harra
1232 wird das Rittergut des Albert von Harra erstmals urkundlich erwähnt. Hier ist der Entstehungspunkt des Dorfs zu suchen. Die Chronik der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Saale-Rennsteig erwähnt die Möglichkeit, dass Harra als sorbisches Angerdorf seinen Anfang nahm. Doch liegen dafür keine Beweise vor.
Um 1550 wird das Rittergut in mehrere kleinere Güter geteilt, die in den folgenden Jahren an unterschiedliche Besitzer verkauft wurden. Nach dem 30jährigen Krieg finden sich alle Güter im Besitz der Familie von Reitzenstein wieder. 1848 fallen die Güter an das fürstliche Haus Reuß in Schleiz und werden in der Folge verpachtet. Nur zwei Jahre später erhält der Ort eine Gemeindeverfassung und beginnt sich durch Gemeindevorstand und Gemeindevertretung selbst zu verwalten.
Harras Wappen zeigt zwei gekreuzte Hämmer unter einer blauen Wellenlinie, über der drei Bäume stehen. Hierin erkennt man den Verweis auf die ehemalige Bergbautradition des Ortes, das Wasser der Saale und den Waldreichtum der umliegenden Region.
Harra verfügte neben dem Rittergut schon früh über eine Kirche und spätestens ab 1601 über einen Dorflehrer. Umliegende Orte wie Kießling, Seibis, Blankenstein und Schlegel schulten und pfarrten nach Harra. Auch die verstorbenen Blankensteiner fanden bis 1952 hier ihre letzte Ruhe. Dadurch war der Ort lange ein zentraler Schauplatz im Gemeindeleben der Nachbarorte.
Im Zuge der Errichtung der Bleilochtalsperre und dem Aufstauen der Saale, wurden Teile des Ortes abgerissen. Da sie sonst dem aufgestauten Wasser der Saale zum Opfer gefallen wären. Es finden sich jedoch bis heute historische Gebäude in Harra, darunter das alte Rittergut und das Haus des Mechanikus Horn.
Kießling
Kießling begann als Dörfchen mit dazugehörigen umliegenden Häusergruppen. Das eigentliche Dorf Kießling beherbergte ein Vorwerk des Ritterguts von Harra, welches zeitweise ein eigenständiges Rittergut war. Die Geschicke des Guts in Kießling waren durch Personalunion der Besitzer immer wieder mit denen des unteren Guts von Harra verbunden. 1681 verweigerten die Bauern von Kießling, gemeinsam mit Bauern aus Schlegel und Absang das Leisten der Pferdefron, welche darin bestand ihren Herren Braugerste einzufahren. Im 19. Jahrhundert beherbergte der Ort zu gleichen Teilen Bauern und Handwerksmeister, darunter Zimmerleute und Weber.
Aufgrund seiner Nähe zu Harra pfarrte und schulte man dorthin. Allein die Ortsteile Buttermühle und Knopfhütte schickten ihre Kinder in die Schule nach Seibis.
Am 1. August 2014 wird die Kießling nach Blankenstein eingemeindet und liefert mit seiner ausgedehnten Flur wichtige Baugrundstücke für das schnell wachsende Blankenstein. Ab dieser Zeit besuchen die Kinder aus Kießling die Schule in Blankenstein. Im Zuge des Ausbaus der innerdeutschen Grenzbefestigungen, wird Kießling 1961 ein Ortsteil von Harra. Ein Schulwechsel der Kinder wird notwendig. Harra ist ab 1972 kein Teil mehr des nur noch 3 km reichenden Grenzgebiets der DDR. Damit verkompliziert sich die Situation der Bewohner Kießlings erneut, welche nach wie vor unter die Sperrzone fallen.
Lemnitzhammer
Lemnitzhammer war ein Ortsteil von Harra und gehörte ursprünglich zur Herrschaft Reuß-Ebersdorf. Die urkundliche Ersterwähnung betrifft das Jahr 1327. Am 15. Oktober 1851 wurde der Ort der Gemeindeverwaltung Harra, durch die Regierung in Gera zugeschlagen. Als Wohnort war Lemnitzhammer nie größer als eine Hand voll Häuser. Allerdings verfügte es für die Region über eine Reihe beachtlicher Handwerke. Der Ortsname verweist auf den Ursprung als eines der vielen Hammerwerke der Gegend. Hier wurde Eisen verhüttet und bearbeitet. Nachdem der Bergbau unwirtschaftlich wurde, entstand ab 1833 eine Tuchfabrik im oberen Teil des Lemnitzhammers und 1848 eine weitere auf dem Gelände der ehemaligen Kupferschmelzerei. Lemnitzhammer verfügte damit über Spinner, Weber und Färber, welche ihre Wollwaren bis in die Schweiz verkauften.
Besondere Bedeutung für die Region des heutigen Rosenthal am Rennsteigs und der umliegenden Gemeinden hatte Lemmnitzhammer als Sitz einer Brauerei. Das sogenannte Hammerbräu wurde von 1885 an produziert, ging aber auf eine viel ältere Brautradition innerhalb der Region zurück. Während die Rittergüter bereits im Mittelalter entsprechende Rechte zum Bierbrauen inne hielte bzw. vergaben, wurde 1647 im Hammergut in Lemnitzhammer völlig unabhängig Bier hergestellt. 1733 baute die Familie Bayer das Brauereihandwerk im Lemnitzhammer aus und legte damit die Grundlage für den späteren Brauereibetrieb.
Dieser Wirtschaftszweig erhielt sich noch über den Bau der Bleichlochtalsperre hinweg. Während Gebäude wie die Zwirnerei ersatzlos abgerissen wurden, verlegte man die Brauerei auf höhere Lagen, um mit der Produktion fortzufahren. 1972 wurde die Brauerei vollständig verstaatlicht und produzierte noch bis zur Wende 1989.
Neundorf
Neundorf urkundliche Ersterwähnung liegt im Jahr 1500. Der Ort besaß ein Kammergut und schulte nach Lobenstein. 1638 erhielt der Ort ein eigenes Schulhaus, welches für die anwachsende Bevölkerung bald nicht mehr ausreichte. Deswegen wurde 1771 ein neues Schulgebäude errichtet und eingeweiht. Der Neubau diente auch als Gebetshaus. Im 19. Jahrhundert waren vor allen Bauern in Neundorf ansässig. Einer Volkssage nach geht die Gründung des Ortes auf neun Familien zurück, die ursprünglich verstreut im Wald lebten, aber sich schließlich auf landesherrliche Anweisung hin, nebeneinander niederließen.
Neundorf gehörte zum Fürstentum Reuß und wurde im Zuge der Teilung der Herrschaft Lobensteins, zwischen den Linien Reuß-Lobenstein und Reuß-Ebersdorf aufgeteilt, was sich dadurch ausdrückte, dass beide Häuser abwechselnd Lehrer und Ortsvorstände für Neundorf bestimmten. 1710 begehrten Neundorfer Bauern gemeinsam mit Bauern aus Helmsgrün und Thimmendorf gegen Fronlasten an den Kaiser auf. Diese Fronpflichten wurden 1750 durch die Verlegung von 70 Soldaten nach Neundorf durchgesetzt.
Zu Neundorf gehörte mit Heinrichsgrün ein fürstliches Kammergut, das auch als Sitz des Försters diente. Das Wappen des Ortes ist eine Gabel auf rotem Untergrund, zwischen goldenen Streifen. Hierbei handelt es sich um eine Goldgräbergabel. Die Streifen wiederum symbolisieren die Bäche Kosel und Langwasserbach, in denen einst angeblich Gold ausgewaschen wurde.
In Hornsgrün verfügte Neundorf ursprünglich über eine eigene Kapelle, die aber bereits vor der Reformation einging, weswegen man von Hornsgrün aus nach Lobenstein pfarrte. Hornsgrün geht angeblich auf einen Förster Horn zurück, welcher an dieser Stelle ein einst reich besuchtes Gasthaus errichtete. Dieses Gasthaus lag an einer alten Heerstraße über den Thüringer Wald.
Im 19. Jahrhundert gab es Überlegungen eine über Schleiz führende Eisenbahnverbindung zwischen Erfurt und Hof zu errichten. Diese hätte man über Hornsgrün geleitet. Ein entsprechendes Unternehmen wurde allerdings nicht verwirklicht.
Pottiga
Pottiga wird 1325 erstmals urkundlich erwähnt. Zum Ort gehörte ein Rittergut, dessen erste Herren den Namen des Ortes trugen. Im Laufe der Jahre wechselte das Rittergut von Pottiga mehrfach den Besitzer, bis es 1834 schließlich zerschlagen wurde. Der Ort selbst geht wahrscheinlich auf eine sorbische Siedlung zurück. Pottigas Wappen zeigt im oberen Bereich drei Nadelbäume vor grünen Hügeln, die auf die Landschaft der Umgebung verweisen und zwei gekreuzte Hämmer auf rotem Grund. Die Hämmer sind ein Ausdruck der regionalen Bergbautradition.
Zu Pottiga gehörte ein Hammerwerk im Ortsteil Saalbach (ursprünglich Saalhammer genannt). Im 19. Jahrhundert ist die Rede von aufgegebenen Schächten und Eisen- und Kupferkiesgruben, deren Qualität mit „Zufriedenheit und Konstanze“ bezeichnet wird.
Kirchlich gehörte Pottiga ursprünglich zu Gefell, später zu Berg, 1626 pfarrte man dann nach Sparnberg. Begraben wurden die Einwohner Pottigas dennoch in Berg. Taufen geschahen vor Ort und Kommunionen wiederum Sparnberg. Was den Ausspruch prägte: „Getauft in Reuß, getraut in Sachsen, zum letzten Mal beschaut im Baireuthischen.“. Erst 1824 erhielt Pottiga einen eigenen Friedhof. Zeitgleich pfarrte man den Ort dann gemeinsam mit Arlas nach Frössen. Mit Arlas verbanden Pottiga besonders das Zelebrieren der Kirchweih und Jahrmärkte.
Schegel und Seibis
Schlegel beherbergte ein Wirtschaftsgut, ein sogenanntes Vorwerk, des Ritterguts in Harra. Gemeinsam mit Seibis unterlag es auch der Gerichtsbarkeit der Herren von Harra. Darüber hinaus pfarrte und schulte der Ort dorthin, bis 1795 eine Schullehrerstelle eingerichtet wurde. Erst 1856 erhielt der Ort ein eigenes Schulhaus. Laut Chronik der VG-Saale-Rennsteig wurde das Haus Nr. 1 in Schlegel 1709 errichtet. Auch dieses Gebäude gehörte zum Gut in Harra. In Schlegel lebten im 19. Jahrhundert vor allem Forstarbeiter, die sich im Frankenwald verdienten und Schieferbergleute welche in Lehesten arbeiteten. Darüber hinaus gab es mehrere Mühlen in Ortsnähe und eine Glasknopfmacherei.
Das Wappen von Schlegel/Seibis zeigt einen Stein zwischen zwei Nadelbäumen. Auf diesem Stein ist das Mareile abgebildet, ein stilisiertes weißes „R“, welches den Rennsteig markiert. Die Bezeichnung Mareile verweist auf Maria Sauer. Eine Bauerntochter aus dem Frankenwald, um die sich ein gewisser Kult unter den Wanderern entwickelte. Das Mareile im Wappen verweist auf Schlegel/Seibis Lage in unmittelbarer Nähe des Wanderwegs.
Das nahe Örtchen Seibis wurde 1950 ein Ortsteil von Schlegel. Seibis urkundliche Ersterwähnung fällt auf das Jahr 1500. Der Ort war in der Vergangenheit stark bäuerlich geprägt. 1525 beteiligen sich Bauern aus Seibitz und Lichtenbrunn gemeinsam an einem Aufstand gegen den Ritter von Harra. Ein Knecht aus Seibis erschlug 1588 seinen Herren Wolf Heinrich von Reitzenstein. Die Familie Reitzenstein verfügte damals über die Güter in Harra und Kießling. Wie Schlegel pfarrte und schulte auch Seibis nach Harra. Dies änderte sich 1795 als die Schüler von Seibis auf Veranlassung Heinrichs XXXV aus dem Schulverband Harra, Schlegel abgeschult wurden. In der Folge mussten die Kinder im Winter im Heimunterricht unterwiesen werden. 1860 erhielt der Ort dann sowohl einen Lehrer als auch eine eigene Schule.